Lebensmittel-Technologie
Früher war in praktisch jedem verarbeiteten Lebensmittel ein Tierprodukt drin – irgendein Milchprotein, Gelatine aus Schlachtabfällen, und so weiter. Das änderte sich schnell, als pflanzliche Alternativen und gezielt hergestellte Proteine billiger wurden als diese tierischen Zusätze.
Mit der sogenannten «Präzisionsfermentation» kann man jetzt nicht nur Insulin und Lab herstellen, sondern auch beliebige Milchproteine, Kollagen und andere Stoffe. Es dauerte nicht lange, bis auch Hackfleisch und Joghurt mit ähnlichen Verfahren hergestellt werden konnten.
Alles, was eine gleichmässige Struktur hat und aus einer einfachen Proteinkombination besteht, kann man nachbauen. Und mit immer mehr Forschung und Entwicklung wurden auch stärker strukturierte Produkte wie Steaks immer leichter herstellbar.
Die Tage der herkömmlichen Fleisch- und Milchindustrie waren von da an gezählt. Wer überhaupt noch Fleisch und Milchprodukte kaufte, suchte ein exklusives und traditionsbehaftetes Luxusprodukt – Entrecôte, Wagyu-Steak, Stilton, Roquefort. Doch die Alternativen waren ihnen dicht auf den Fersen.
Fleisch und Milch blieben trotz exzellenter Alternativen noch ein paar Jahrzehnte präsent, mit dem Warnhinweis «enthält herkömmliche Tierprodukte». Aber sie waren aus der Zeit gefallene Luxusgüter, so wie früher Pelzmäntel. Als die Einführung von Tierrechten kam, stiegen auch die allerletzten Betriebe aus.